Zu wichtigen Fachbegriffen rund um das Thema Hochtemperatur-Technologie finden Sie eine kurze Erklärung in unserem Glossar.
Abplatzungen treten häufig unter reduzierenden Atmosphären auf. Sie sind darauf zurückzuführen, dass das Heizelement keine neue SiO2 Schutzschicht bilden kann. Sollte bei Ihnen dieses Phänomen auftreten, so bieten sich zwei Lösungen an:
Wir beraten Sie gerne zu beiden Lösungen.
Heizelemente aus Molybdändisilizid (MoSi2) kommen üblicherweise bei Anwendungstemperaturen ab 1200°C zum Einsatz. Abhängig vom Herstellungsprozess eines Produktes sind jedoch Haltezeiten in niedrigen Temperaturbereichen bis etwa 700°C notwendig, in denen es zu einem pulverartigen Zerfall des Heizelementes kommen kann. Dieser Effekt wird als sogenannte „MoSi2-Pest“ bezeichnet. Um diese Reaktion vorzubeugen, haben wir eine spezielle Heizelementqualität entwickelt. Mit MolyCom®-Hyper 1800AP erhalten Sie ein „Anti Pest“-Heizelement, welches im Temperaturbereich von 200°C bis 700°C oxidationsbeständig ist.
Elektrische Hochtemperatur-Öfen mit MoSi2-Heizelementen können unter verschiedenen Prozessatmosphären wie Luft, Stickstoff (N2), Argon (Ar), Helium (He) oder Wasserstoff (H2) betrieben werden. Die höchstmögliche Anwendungstemperatur kann unter Luftatmosphäre erreicht werden. Aber auch in den anderen genannten Atmosphären werden unter Berücksichtigung empfohlener maximaler Elementtemperaturen MoSi2-Heizelemente erfolgreich eingesetzt.
Auch die Isolierung aus polykristalliner Mullit/Aluminiumoxid-Wolle (PCW) ist unter anderen Atmosphären einsetzbar. Weiterhin können Prozess-Temperatur-Kontrollringe PTCR abweichend von der Standardatmosphäre (Luft) unter Vakuum oder reduzierenden Bedingungen wie N2/H2-Mischungen eingesetzt werden. Dazu wird empfohlen die PTCR, mit Ausnahme der Typen MTH und HTH, für eine Dauer von 2 Stunden bei 600°C vorzubrennen, um die organischen Binder zu verdampfen. Auf Wunsch brennen wir diese auch gerne für Sie vor.
Für den Begriff Anwendungstemperatur wird in der Praxis häufig auch von Ofentemperatur oder Betriebstemperatur gesprochen. Die Anwendungstemperatur ist die Temperatur, bei der unsere Produkte, Komponenten und Systeme unter Berücksichtigung von betrieblichen Einflüssen dauerhaft verwendet werden können. Sie berücksichtigt in der Praxis auftretende Einflüsse wie beispielsweise Atmosphären, Haltezeiten und maximaler Temperatur, bei der der Ofen betrieben wird. Dem gegenüber steht die Klassifikationstemperatur bei Isoliermaterialien und die Elementtemperatur bei Heizelementen.